Sandregister mit verschiedenen Sandproben

SAND Tauschen und Versand

Das Tauschen

Seit nunmehr über drei Jahrzehnten hat sich die Praxis des Tauschs nicht wesentlich verändert. In den meisten Fällen werden Sande postalisch getauscht. Wie im Besonderen der eine Sammler mit einem anderen Sammler tauscht, liegt an deren Absprachen. Als ungeschriebenes Gesetz gilt noch immer ein Tauschverhältnis von 1:1 in einer Menge von ca. 30 ml/einer Filmdose. In wieweit auch Kleinmengen verrechnet werden, also zwei halbe Proben gegen eine Standardprobe obliegt den Tauschpartnern. Es gibt Sammler, die diese Aufrechnung praktizieren, ebenso wie die Verrechnung nach Gewicht, wobei dies im Wesentlichen auf den Inhalt der Sande ankommt. So werden Schwermineralproben immer erheblich schwerer sein, als zum Beispiel Karbonatsande aus Muscheln, Schnecken oder Foraminiferen. Es mag eine Philosophie sein, wenn der Sammler eine Probe, die er nur noch in einer Menge von 15 ml auch als eine Tauschprobe gleicher Wertigkeit gegen eine andere Probe mit 30 ml tauscht.

Schwieriger stellt sich manchmal die Problematik mit den so genannten „Exoten“ dar. Seltene Fundorte, nicht oft bereiste Länder, besondere Sandinhalte können für den Sammler einen bestimmten „Wert“ der Probe haben, für den er auch eine entsprechende Probe erhalten möchte. So entwickelten sich bei einigen Sammlern auch Bewertungssysteme, die so unterschiedlich sind, wie die Sande selbst. Es liegt an Jedem selbst, auf die Anforderungen des Tauschpartners einzugehen, oder auch nicht. Dies sollte jedoch vor dem Tausch geklärt sein, um etwaigen Enttäuschungen vorzubeugen. Im Laufe eines Sammlerlebens ergeben sich jedoch immer wieder Tauschaktionen mit den gleichen Sammlern, so dass die Gepflogenheiten jedes Einzelnen gegenseitig respektiert werden. Nur wenige Ausnahmen gestalten ihre Tauschvorgänge – auch noch während des Tauschvorganges – so individuell, dass der Eindruck erweckt wird, dass sich diese Sammler übervorteilen wollen.

Im Übrigen beinhalten französische Sande, die allein auf Grund ihrer Häufigkeit oft nicht gern getauscht werden, durchaus sehr interessante Mineralien oder anderen Inhalt. Das Gleiche gilt für deutsche, dänische, italienische, niederländische, belgische Sande… Es zeigt sich, dass es nicht nur auf den Fundort ankommt und womit sich die Sammlung von einer Fundortsammlung automatisch in eine systematische Sammlung entwickeln kann.

Um Wertigkeiten aber überhaupt objektiv zu betrachten muss bedacht werden, dass dem Sammler aus Übersee der eigene Sand „so wenig“ wert sein kann, wie dem deutschen Sammler der eigene Sand aus Deutschland. Der Eine hat bessere Kontakte zum südlichen Afrika, als der Andere, der gute Beziehungen nach Asien pflegt. Unterm Strich betrachtet sollte der Tausch also ausgewogen und die Modalitäten geklärt sein.

Der Versand

Sehr oft ist das „wertvollste“ einer Tauschaktion das Porto das für den Versand aufgewendet werden muss. Innerhalb eines Landes mag dies noch finanziell noch nicht relevant zu sein, jedoch ändert sich dies schlagartig, wenn ins Ausland versendet werden soll. Es sollte daher vorher geklärt sein, ob es sich lohnt, die Sande zum Beispiel nicht in einem Päckchen, sondern in mehreren Briefen zu versenden. Die Einsparungen sind teils erheblich. So kostet exemplarisch ein Päckchen von Deutschland (Stand 2012) bis zu einem Kilo in die Schweiz 15,80 €. Zwei Briefe je 500 Gramm (in die ganze Welt) jedoch nur zweimal 3,45 €, also rund die Hälfte. Ein Grund auch, warum französische Tauschsande ebenfalls sehr häufig in flachen Briefen abgepackt werden, wobei es die französischen Sammlerkollegen preislich noch dicker getroffen haben. Päckchen oder Pakete sind jedoch nicht immer zu vermeiden. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Karton so gut verklebt ist, dass kein Material herausrieseln kann oder die Proben innerhalb des Pakets nochmal in eine Tüte verpackt werden. Dies verhindert auch im Falle eines Bruches, dass die Tüten verloren gehen.

 FOTO: Kaputtes USPaket